Bahn-in-Bielefeld
 

Nachrichtenarchiv

 


Netz & Betrieb - Alle Artikel (Archiv)

 

24.11.2010

moBiel ist auf Eis und Schnee vorbereitet

Bahn-in-Bielefeld

Busse und StadtBahnen sind im Winter eine sichere Alternative. Damit alles bei Schnee und Eis reibungslos läuft, hat moBiel sich auf den Winter gut vorbereitet: Salz, Notfallpläne, Rufbereitschaften und Räumdienste wurden organisiert.


Gleise und Oberleitungen freihalten
Der vergangene Winter war hart. Temperaturen bis unter minus 20 Grad Celsius und immer wieder andauernder Schneefall sorgten für Glätte und Chaos auf den Straßen. »Wir haben vorsichtshalber wieder 100 Tonnen Streusalz bestellt«, sagt Volker Quest, Leiter des Sachbereichs Gleise und Strecken von moBiel. Dieses Salz wird dazu benutzt, die Gleisanlagen, Endhaltestellen und Hochbahnsteige der StadtBahn von Eis freizuhalten. Die Stadtwerke Bielefeld haben zwei Räumfahrzeuge, die während der kalten Jahreszeit die moBiel-StadtBahn-Strecken abfahren und Salz streuen. »Da, wo wir nicht fahren können, sind unsere Mitarbeiter zu Fuß unterwegs und streuen von Hand«, erklärt Volker Quest.

Besonders wichtig für einen funktionierenden StadtBahn-Verkehr sind die Weichen. Sie müssen sich stets in die richtige Richtung stellen lassen, damit die StadtBahnen auch zum Ziel - den Endstationen - gelangen. 98 Prozent der oberirdischen Weichen sind daher mit Heizungen ausgestattet, um ein Einfrieren zu verhindern.
Und sollte es wieder richtig kalt werden, fahren einzelne StadtBahnen auch in der Nacht. Denn durch den ständigen Betrieb kann ein Einfrieren der Oberleitungen verhindert werden.



Wintercheck für Busse und StadtBahnen
Einfrieren können auch die Kupplungen der StadtBahnen. Wenn Schnee auf die Kupplungen fällt und die Bahnen durch den Tunnel fahren, taut dieser an. Außerhalb des Tunnels gefriert der angetaute Schnee und es kann sich ein leichter Eisfilm um die Kupplungskontakte bilden. Um dies zu verhindern, werden die Kupplungen vorsorglich mit Planen abgedeckt.

Damit die StadtBahnen selbst nicht einfrieren und die Fahrerinnen und Fahrer morgens bei Betriebsbeginn sofort losfahren können - ohne zum Beispiel erst Scheiben kratzen zu müssen - bleibt die Heizung in den Fahrzeugen bei einer Temperatur von unter fünf Grad Celsius an und steht wie bei den Heizkörpern Zuhause auf Frostschutz. Sollte es deutlich kälter als minus 20 Grad Celsius werden, kann moBiel einen Teil der StadtBahnen auch vorsorglich im Tunnel abstellen; so wie im Winter 2009/2010.

»Unsere Busse sind alle auf den Antriebs- und Mittelachsen mit Winterreifen ausgestattet. Für die Vorderachsen sind erst seit diesem Jahr entsprechende Reifen verfügbar. Bis jetzt haben wir schon etwa 15 Prozent der Fahrzeuge damit ausgestattet. Außerdem machen wir, ähnlich wie man es vom Pkw kennt, einen umfassenden Wintercheck, überprüfen unter anderem Filter und Heizsysteme«, erklärt Ralf Schönenberg, Leiter des Fachbereichs Fahrzeuge.

Die Sicherheit der Fahrgäste steht für moBiel bei den Fahrzeugen ebenso wie auf den Straßen an erster Stelle. Deshalb unterstützen auch die Räumfahrzeuge der Stadtwerke bei besonders schlechtem Wetter die Stadt Bielefeld und streuen die Strecken von Buslinien.



Rufbereitschaften und Räumdienst sind organisiert
Damit die Fahrgäste nicht nur sicher an ihr Ziel gelangen, sondern auch gefahrlos ein- und aussteigen können, hat moBiel schon jetzt die Räumung der Haltestellen organisiert. Partnerfirmen sorgen dafür, dass an allen StadtBahn-Haltestellen und an allen Umsteige- und Endhaltestellen zu den Bussen Schnee geschippt und gestreut wird. Die Firmen sind auch für die Räumung der Park- und Ride-Parkplätze zuständig.

70 Mitarbeiter von moBiel stehen bereit, um bei Bedarf sofort Salz zu streuen, den Betriebshof zu räumen, damit die Fahrerinnen und Fahrer um vier Uhr morgens direkt losfahren können. Damit der Einsatz der Mitarbeiter klappt, hat moBiel Rufbereitschaften und Notfallpläne aufgestellt.


Appell an Autofahrer: Genügend Platz für Bahnen lassen
»Diese Maßnahmen zeigen, dass wir wie schon die Jahre zuvor, gut auf den Winter vorbereitet sind«, zieht Ralf Schönenberg Bilanz. Und ist sich sicher: »Auch in diesem Winter wird der Nahverkehr wieder eine sichere und weitestgehend pünktliche Alternative zum Pkw sein.«

Und wer doch mit dem Auto fahren muss, sollte nicht zu dicht an den Gleisen parken. Denn das behindert die StadtBahnen. Im vergangenen Winter ist dies häufiger vorgekommen. Schwerpunkte bildeten die Hauptstraße in Brackwede, die Nikolaus-Dürkopp- und die Schildescher Straße zwischen Miele und dem Johanneskrankenhaus im Zentrum Bielefelds.

Die neben den Straßen verlaufenden Parkstreifen sind während der Winterzeit meist noch enger als in den anderen Jahreszeiten. Schnee wird u. a. von den Gehwegen in die Parkfläche geschoben. Kosten, die durch das zu nahe Parken an den StadtBahn-Gleisen entstehen, werden nicht von moBiel übernommen. Der Verursacher muss sie tragen. Damit es keine unangenehmen Überraschungen gibt, appellieren Volker Quest und Ralf Schönenberg an Autofahrerinnen und -fahrer: »Beim Aussteigen aus dem Auto nochmals genau schauen, wie weit der Pkw in der Lücke steht. Ist er zu weit am StadtBahn-Gleis geparkt, den Wagen nochmals starten und tiefer in die Parklücke hineinfahren. Geht dieses nicht, dann besser einen anderen Parkplatz suchen.«

701855 / Quelle: moBiel