Bahn-in-Bielefeld
 

Nachrichtenarchiv

 


Netz & Betrieb - Alle Artikel (Archiv)

 

24.08.2006

Auf Schienen zur Arbeit

Bahn-in-Bielefeld

Stieghorst ist seit zehn Jahren an die Stadtbahn angebunden / Große Zukunftspläne

Stieghorst. Zur Arbeit oder zur Schule fahren die Stieghorster gerne mit der Stadtbahn-Linie 3. Zehn Jahre ist es her, dass der Anschluss an das Liniennetz eröffnet wurde. Jetzt arbeiten die Verkehrsplaner an der nächsten Verlängerung. Ihr Ziel: Hillegossen.


„Den Nahverkehr nach Osten zu erweitern war schon seit 1902 mit dem Start der Linie 2 das erklärte Ziel der Planer“, sagt Dirk Artschwager, Leiter des Verkehrsmanagements Mobiel. Sieker war für Jahrzehnte der Dreh- und Angelpunkt für die Menschen im Osten der Stadt. Die wachsenden Arbeiterviertel in Stieghorst waren auf der einen Seite, die großen Industrieanlagen in der Innenstadt auf der anderen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts mussten die Stieghorster zu Fuß nach Sieker, um dann mit der Bahn nach Bielefeld zu fahren. Auch die Linie 3 seit, 1914 bis zur Oststraße, hatte nicht die entsprechende Reichweite. Ende der 20er Jahre begannen die Verkehrsbetriebe Busse einzusetzen. Der Marktplatz an der Stieghorster Straße wurde angefahren und ermöglichte den Stieghorstern eine schnellere Anbindung.


Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gab es eine große Wohnungsnot. Und mit den Plänen zum Bau von bis zu achtgeschossigen Wohnhäusern wie an der Glatzer Straße und Am Roggenkamp entwickelte sich die weitere Planung. „Bei vielen verrückten Ideen haben unsere Vorfahren immer unsere Stadtbahn erhalten. Das war eine der größten und wichtigsten Leistungen für den Nahverkehr“, sagt Artschwager. Schon in den 70er Jahren war die Trassenverlängerung nach Stieghorst planerisch fertig gestellt. Es gab auch Überlegungen für eine Stadtbahnlinie bis nach Oerlinghausen und an die Grenze von Detmold. Heute sind die Planer realistischer. Nach dem Anschluss von Stieghorst 1996 arbeiten sie nun an den Wegen der Bahn bis nach Hillegossen. 2011 wollen sie damit fertig sein. Der Baubeginn steht allerdings in den Sternen – ohne Geld ruhen eben auch die schönsten Pläne.

701855 / Quelle: NW - Bielefelder Tageblatt